Hannelore Furch

Gedichte, Romane, Erzählungen, Kurzgeschichten, Märchen, Fachliteratur, ISNI (International Standard Name Identifier) 0000000418474634

Frühlingsgedichte


Niemannslied

Ich ging, den Mai zu grüßen,
die Luft mit Klang zu süßen,
hinaus zum Blumenbeet.
Die Tulpe war's, die stöhnte,
sobald mein Lied ertönte:
„Für mich singst du zu spät!“

Zur frühen Blühfamilie
gehörte nicht die Lilie,
sie stand im grünen Kleid
und murrte: "Ich empfänge
gern später deine Klänge,
ich bin noch nicht so weit."

Es schimpfte fern der Flieder:
"Der weiße ist's schon wieder,
den du besingst im Lied,
doch ich als Augenweide
verwende lila Seide,
wie jeder deutlich sieht."

Schon schlapp in einer Ecke
kroch eine Weinbergschnecke, 
geschrumpft durch Trockenheit,
hier half kein Liedersegen,
die Schnecke brauchte Regen,
sonst kam sie nicht mehr weit. 

Ich konnt' beim Weitergehen
die Schneckenrettung sehen
als Wasserhahn mit Fass
und tauchte eine Kanne
hinein in diese Wanne
und goss die Schnecke nass.



Ich ging, den Mai zu grüßen, die Luft mit Klang zu süßen, hinaus zu Blumenbeet. Die Tulpe war's, die stöhnte, sobald mein Lied


Ich ging, den Mai zu grüßen, die Luft mit Klang zu süßen, hinaus zum Blmenbeet. Die Tulpe war's, die stöhnte, sobald mein Lied