Hannelore Furch
Germanistin, Schriftstellerin und 1. Vorsitzende "Die Gruppe 48 e.V."

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Für Freunde der Lyrik in tradierten Versformen, folgend ein Herbstgedicht, das gleichzeitig ein Fernwehgedicht ist, im Jambus. 



Fernweh

Es kleben Herbstgespenster
aus Eichenlaub am Fenster.
Ein Blatt, schon mit Blessur
im Kampf, sich abzuheben,
zu reisen und zu leben,
kommt nicht auf seine Tour.

Ein Südwind auf der Reise
dreht sanft auf seine Weise
das Blatt zur freien Welt.
Es sieht, nach Nord gezogen,
vom Helfer sich betrogen,
weil ihm das Ziel missfällt.

Doch kann das Blatt entweichen,
den Gegenzug erreichen,
entflieht im Südverbund
der reisefrohen Blätter
dem Herbst und seinem Wetter
und ist im Nu gesund.

Fernweh. Gedicht und Illsutration von Hannelore Furch.i